Mit diesen 10 Sätzen machst Du Dir Dein Leben garantiert schwer – und wie es leichter geht
Ein Leben als Mutter erfordert eine Menge Geschick und Kraft von uns. Ich finde, da sollten wir es uns möglichst leicht machen. Und doch gibt es da so einige besonders bei Müttern beliebte Sätze, die uns das Leben mächtig schwer machen. Zehn dieser Sätze zeige ich Dir hier. Ich verrate Dir, was daran uns das Leben schwer macht, welche sprachlichen Mechanismen dabei wirken und wie es leichter geht.
Satz 1: „Kannst du mal bitte damit aufhören?“
Rein logisch betrachtet, ist das schlicht und einfach eine Frage nach dem Vermögen, die aktuelle Tätigkeit zu unterbrechen. Die Antwort kann ein „Ja.“ ohne eine weitere Reaktion sein. Der vermutlich genervte Tonfall, mit dem so ein Satz meist vorgetragen wird, macht die Aussage – besonders für Kinder – verwirrend.
Was würdest du sagen? Wie oft, ist es dir schon gelungen, mit diesem Satz deine Kinder von irgendetwas abzuhalten? 😉
Wie du es dir leichter machst – Sag deinem Kind, was es tun soll.
Beispiel „Sebastian, gib mir Deinen Stecken.“ statt „Kannst Du mal bitte aufhören, Deinen Bruder mit dem Stecken auf den Kopf zu schlagen?“ (Ohne Witz: Auch in solchen Situationen habe ich schon „Kannst-Du?“-Sätze gehört.)
Satz 2: „Das ist doch nicht so schlimm.“
Wenn unsere Kinder traurig, ängstlich oder verzweifelt sind, verwenden wir oft sehr viel Energie darauf, ihnen zu beweisen, dass sie mit ihrem Kummer falsch liegen. Wir wollen, dass es ihnen gut geht. Unsere Beweisführung dafür, dass alles gut ist, leiten wir oft mit obigem Satz ein.
Durch die Verneinung im Satz weisen wir damit auch noch extra auf das Schlimme in der Situation hin. Und dann geht es meist los mit der Beweisführung, dass unsere Kinder mit ihrer Wahrnehmung und ihrem Empfinden falsch liegen.
Was soll das denn für ein Trost sein?
Vielleicht gelingt es Dir, Deinem Kind seine Trauer auszureden. Doch auf Dauer, wirst Du so eure Beziehung und die Selbstwahrnehmung Deines Kindes schädigen. Einfühlsamer Trost wird Dich Deinem Kind näher bringen und so auch Dir Wohlgefühl und Energie verschaffen.
Wie Du es Dir leichter machen kannst – Nimm Dein Kind in den Arm und sei da.
Wenn Du unbedingt sprechen willst, dann drücke Dein Verständnis aus. „Oje, da hast Du Dich wohl ziemlich erschrocken.“ Mehr zum Thema Trost kannst Du hier lesen.
Satz 3: „Du brauchst keine Angst haben.“
Auch hier sprichst Du von Angst, obwohl Du ja gerade das Gegenteil erreichen willst. So funktioniert unser Gehirn nicht. Der Effekt, ist der gleiche wie beim vorhergehenden Satz: Du sagst deinem Kind damit, dass es mit seiner Angst falsch liegt.
Vielleicht erreichst Du damit, dass es seine Angst unterdrückt. Jedoch wirst Du Deinem Kind auf Dauer nicht zu mehr Mut und Selbstvertrauen verhelfen.
Wie Du es Dir und Deinem Kind leichter machst.
Erkenne die Angst deines Kindes an, stehe ihm bei, und warte ab, bis es von selbst bereit ist die Situation realistisch zu betrachten.
„Du denkst es könnte ein Monster unterm Bett sitzen und das macht Dir Angst. Hast Du eine Idee, wie es Dir besser gehen würde?“
Satz 4 und 5: „Ich kann jetzt nicht. Ich muss kochen.“
Diese beiden Sätze sprechen wir ganz oft zusammen aus, weswegen ich sie hier auch auf einmal nenne. Lass sie uns dennoch getrennt voneinander betrachten.
„Ich kann jetzt nicht.“- Warum dieser Satz bestenfalls keine Wirkung hat
Mit diesem Schatz bleibst Du abstrakt und erzeugst keinerlei Bild. Noch dazu verwendest Du auch hier eine Verneinung. Bestenfalls kommt mit diesem Satz bei Deinem Gegenüber und auch bei Dir selbst gar nichts an.
Es kann jedoch auch sein, dass mit dem Satz „Ich kann nicht.“ schwere und entmutigende Gefühle verbunden sind. Dann bewirkt er nicht nur gar nichts, sondern sogar, dass Du und Dein Gegenüber euch schlecht fühlt.
„Ich muss kochen.“ – Müssen erzeugt Druck und Unsicherheit
Auf Dich selbst erzeugt das „müssen“ Druck. Du fühlst Dich nicht frei in Deiner Entscheidung und drückst dieses Unwohlsein vermutlich über Deine Stimme aus, ohne es zu wollen.
Bei Deinem Kind oder Partner kommt ebenfalls an, dass Du fremdbestimmt bist.
Gerade für Kinder ist es enorm wichtig, dass sie sich auf Mama verlassen können. Deshalb sind Kinder sehr schnell verunsichert, wenn sie das Gefühl haben, dass Mama nicht Herrin der Lage ist. Diese Verunsicherung führt dann oft zur Gegenwehr.
Vielleicht weißt Du aus Erfahrung, dass Dein Kind Widerstand leistet, wenn Du es mit obigen Sätzen aus der Küche schicken willst.
Wie Du es Dir leichter machen kannst
- Sieh Dein Kind an und signalisiere ihm, dass Du sein Anliegen wahrgenommen hast. Wenn Du gerade so konzentriert arbeitest, dass Du noch nicht einmal genau weißt, was Dein Kind von Dir will, dann sei fair: Sag lieber gar nichts, als nebenbei die oben genannten Sätze hinzuschleudern.
- Benenne was du tust.
„Ich rühre gerade noch diesen Teig zusammen.“
„Ich probiere hier gerade ein kompliziertes neues Rezept aus.„ - Sage, ob und wann Du sein Anliegen unterstützen wirst.
„Danach komme ich in Dein Zimmer und hole Dir die Verkleidungskiste vom Schrank.“
„Bitte deine Schwester um Hilfe.„ - Damit Du Dich in solchen Situationen in Zukunft von vorne herein gelassener fühlst, gestalte Deinen Alltag insgesamt einfacher und mit weniger Druck – eben mit mehr Leichtigkeit. Viele Impulse dazu bekommst Du in meinen KLuGen Nachrichten (KLuG steht für Klarheit, Leichtigkeit und Genuss). Du kannst sie hier völlig kostenfrei bestellen:
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Satz 6: „Mal nicht auf den Tisch!“
Der Knackpunkt an diesem Satz ist den meisten Menschen durchaus bekannt. Es ist mal wieder die Verneinung. Diese Verneinung kann unser Gehirn – auch das eines Erwachsenen – nicht direkt verarbeiten. Zuerst entsteht bei uns das Bild „auf den Tisch malen“. Wenn wir Glück haben, schaffen wir es danach den Sinn des „nicht“ zu erfassen.
Dummerweise wissen wir dann immer noch nicht, was wir stattdessen tun sollen. Da ist die Versuchung natürlich groß, das zu tun, was wir gerade so und so tun. Schließlich wurden wir gerade zusätzlich nochmal daran erinnert.
So kannst Du es Dir leichter machen – Sag Deinem Kind, was es tun soll.
„Bitte leg dir diese Unterlage unter dein Blatt. Achte darauf, aufs Blatt zu malen.“
Satz 7: „Also das geht jetzt aber echt nicht.“
Dies ist ein sehr universell verwendeter Satz bei jeglichem – aus Elternsicht – unpassenden Verhalten von Kindern.
Was um alles in der Welt, wollen wir damit sagen? Wie sollen unsere Kinder uns mit diesem Satz ernst nehmen? Sie tun etwas und wir sagen ihnen zeitgleich, dass es nicht geht?!?
Wie Du es Dir leichter machen kannst
Streiche diesen Satz aus Deiner Alltagssprache. Und sage Deinem Kind was es tun soll. Siehe dazu auch Satz 1 und 6.
Satz 8: „Es wäre echt schön, wenn Du mal pünktlich kommen würdest.“
Bei diesen Satz hakt es an drei Stellen:
- Du kommst darin nicht vor, und Dein Gegenüber wird deshalb kein klares Bild vor seinem inneren Augen haben.
- In dem „mal“ steckt ein Vorwurf. Du suggeriert damit, dass Dein Gegenüber nie pünktlich ist.
- Durch das „wäre“ und das „würdest“ vermittelst Du, dass Du gar nicht daran glaubst, dass es soweit kommen könnte. Du nimmst Deinem Gegenüber damit von vornherein die Lust darauf, sich für seine Pünktlichkeit zu engagieren.
Wie Du es Dir leichter machen kannst
Konzentriere dich auf das was Du willst und male mit Deinen Wörtern ein positives Bild. Beziehe Dein Gegenüber mit ein, indem Du eine Frage stellst.
„Ich liebe es, wenn wir alle gemeinsam essen. Wirst Du es in dieser Woche schaffen an einem oder mehreren Tagen pünktlich zum Essen zu Hause zu sein?“
Satz 9: „Du könntest auch mal wieder den Müll rausbringen.“
Dieser Satz ist genaugenommen der erste Teil eines Bedingungssatzes. Er könnte zum Beispiel so weitergehen: „…, wenn ich es nicht schon immer täte, bevor Du daran denkst.“
Der Satz ist außerdem ein rein informativer Aussagesatz und erfordert keinerlei Aktion von Deinem Gegenüber. Das „mal wieder“ beinhaltet auch noch einen Vorwurf.
Glaubst Du wirklich, dass Dein Partner oder pubertierender Sohn jetzt Lust hat, den Müll raus zu bringen?
Wie Du es Dir leichter machen kannst
Bitte um das, was du willst.
„Bitte, bring den Müll raus.“
Stelle vorher sicher, dass Dein Gegenüber auch hinhört.
So einfach ist das.
Satz 10: „Schlaf jetzt!“
Oft verlangen wir völlig gedankenlos Dinge von unseren Mitmenschen, die sie nicht erfüllen können.
Und wenn sie es dann nicht tun, dann sind wir auch noch wütend. Das ist unfair unsere Mitmenschen gegenüber und kostet uns noch dazu jede Menge Energie.
Ähnliche Sätze: „Hör auf zu weinen!„, „Jetzt reiß dich zusammen!“, „Denk daran, die Bescheinigung mitzubringen!“
Wie Du es Dir leichter machen kannst – Sag was Du brauchst und/oder biete Deine Unterstützung an.
Beispiele
„Willst du, dass ich mich neben dich legen, bis du einschlafen kannst?“ (Vielleicht kannst du ja nebenher über Kopfhörer einen Podcast hören, wenn es Dir darum geht etwas für Dich zu tun.)
„Ich will jetzt gerne in Ruhe mit deinem Vater sprechen. Was brauchst du, damit du dich hier in deinem Zimmer wohlfühlst?“
„Was kann ich für Dich tun, damit es Dir besser geht?“
„Ich brauche die Bescheinigung morgen dringend. Wie kann ich sicherstellen, dass Du daran denkst, sie mitzubringen?“
Fazit
Durch Kommunikation kannst Du Dir vieles leichter machen und jede Menge Energie sparen. Als positiven Nebeneffekt, wirst Du noch dazu die Beziehung zu Deinen Familienmitgliedern stärken.
Das erfordert viel Aufmerksamkeit und manchmal etwas Kreativität – und kann so richtig Spaß machen. Mit nebenher dahingesagten Standardsätzen wirst Du es Dir dagegen fast immer schwer machen.
Also: Übernimm die Verantwortung für das, was Du sagst und gestalte Dein Leben, so wie es Dir gefällt!
Sei es Dir wert und lebe KLuG – also mit Klarheit, Leichtigkeit und Genuss!
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