3 kleine Veränderungen Deiner Sprache, die so viel Klarheit schaffen, dass Deine Kinder freiwillig aufräumen

„Ich rede mir den Mund fusselig und trotzdem lässt hier jeder seinen Mist rumliegen.“
„Sieht denn niemand außer mir, dass es hier dreckig ist?“
„Dann mach ich es lieber gleich selber!“

Kommt Dir eine dieser Aussagen so oder so ähnlich bekannt vor? Dann ist dieser Artikel für Dich. Ich bin überzeugt, dass wir keine ausgefeilten Belohnungs- (oder Bestrafungs-)systeme brauchen, um die Aufgaben im Haushalt besser zu verteilen. Innere Klarheit und klare Kommunikation funktionieren viel besser. In diesem Artikel mache ich Dich auf 3 wichtige Aspekte unserer alltäglichen Kommunikation aufmerksam, die in diesem Zusammenhang ganz viel Erleichterung bringen können.

Was der Haushalt mit Kommunikation zu tun hat

Auf den ersten Blick mag es so scheinen, dass bei den Aufgaben im Haushalt lediglich um Organisation, Konsequenz und Durchführung geht. Wenn das jedoch so wäre, würde es nicht so viele Menschen – insbesondere Mütter – an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen.

Es hängt eben so viel mehr dran. Es geht um unser Zuhause. Um den Ort, wo wir uns sicher und geborgen fühlen wollen. Um den Ort, der uns Kraft schenken soll. Um den Ort, an dem wir Inspiration erfahren wollen. Um den Ort, den wir für unsere Kinder zu einem Raum machen wollen, in dem sie sich voll entfalten können.

Eine ganz schon emotionale Kiste also, dieser sogenannte „Haushalt“. Das Wort Haushalt kommt übrigens von „haushalten“, was frühneuhochdeutsch „das Haus bewahren“ bedeutete. Auch im Wort selbst verbirgt sich also viel mehr, als nur schnödes putzten.

Es lohnt sich, sich jenseits von Putztipps und Haushaltsplänen mit dem Thema zu befassen. Die Kommunikation in unserer Familie hat enormen Einfluss darauf, wie wohl wir uns in unserem Zuhause fühlen – viel mehr noch, als der Ordnungslevel. Und beides beeinflusst sich gegenseitig auf nahezu magische Weise.

Lass uns also mal genauer hinschauen, mit welchen Veränderungen in Deiner Kommunikation Du Dir Deine Haushaltsaufgaben erleichtern kannst.

Nur reden, wenn es was bringt

Weißt Du, was dieses ganze „Haushaltszeug“ oft erst so richtig anstrengend macht? Dass wir ständig darüber reden, schimpfen, bitten, fordern und jammern. Das kostet so viel mehr Energie, als die eigentliche Aufgabe.

Will ich damit sagen, Du sollst gleich alles selber machen? Nein, das sicher nicht. Es geht mir darum, bewusster zu sprechen, statt immer wieder fast automatisiert das Gleiche zu sagen.

Es gibt 3 Gründe, warum es nichts bringt, überhaupt etwas zu sagen:

  1. Du weißt nicht, was Du willst.

    Oft wissen wir selbst gar nicht so genau, um was es uns eigentlich geht. Du kennst das sicher auch, dass ein herumliegendes Paar Socken eine wahre Flut an negativen Emotionen auslösen kann. Das ist dann ein sicheres Zeichen dafür, dass es nicht wirklich um die Socken geht. Socken an sich, sind nichts, was Wut, Trauer, Verzweiflung oder Resignation in uns auslöst.

    Was all diese negativen Emotionen auslöst, ist Deine Interpretation: „Die denken wohl, ich bin ihr Hausmädchen.“, „Kann nicht einmal jemand Rücksicht nehmen hier.“, „Warum nimmt mich niemand ernst mit meinem Wunsch nach einem schönen Zuhause?“

    Ja, klar. Du willst vielleicht schon, dass der Besitzer der Socken diese auch in den Wäschekorb legt. Doch was Du noch viel dringender willst, sind Anerkennung, Gemeinschaft, Schönheit in Deinem Zuhause oder noch etwas ganz anderes.

    Wenn Du nun mit dieser tiefen, verzweifelten Sehnsucht Deine Forderung nach dem Wegräumen der Socken aussprichst, dann stimmt da irgendwas nicht. Und das merken auch Deine Lieben. Die Botschaft kommt nicht an, weil sie nicht stimmig ist.

  2. Dein Gegenüber kann gerade gar nicht aufnehmen, was Du zu sagen hast.

    Ein weiterer Grund, warum Du lieber gar nicht erst sprechen solltest, ist die mangelnde Aufnahmefähigkeit Deines Gegenübers. Und ich schreibe hier bewusst nicht Aufnahmebereitschaft. Das kommt später. Oft quatschen wir drauf los und unsere Kinder oder Partner können gerade gar nicht hören, weil ihr Gehirn mit etwas anderem beschäftigt ist. (Was sie jedoch in der Regel schon in recht jungen Jahren können, ist so zu wirken, als würden sie hören. Das ist nämlich die einzige Möglichkeit, weiter den eigenen Aufgaben nachgehen zu können.)

    Sei also achtsam darauf, ob Deine Lieben gerade frei sind für einen Austausch mit Dir. Sonst kannst Du es Dir einfach sparen. Bringt nichts, außer vielleicht Ärger.

  3. Du sprichst auf eine Art und Weise, die bei Deinen Lieben nur Gegenwehr auslöst.

    Gehen wir also davon aus, Du weißt was Du willst und Dein Gegenüber hört auch hin. Dann kannst Du Dein Anliegen immer noch so formulieren, dass Deine Botschaft garantiert nicht ankommt – nämlich mit Vorwürfen, Verallgemeinerungen, Drohungen, Gemecker und Gejammer.

    Sag statt dessen einfach ganz klar um was es geht und was Du von Deinem Gesprächspartner willst.

Wollen statt müssen

Das führt mich auch gleich zu meinem nächsten Tipp:

Kaum ein Wort löst so viel Druck aus, wie das Wort „müssen“. Druck erzeugt ja bekanntlich Gegendruck. Und dieses Hin- und Hergedrücke kostet so viel Energie, dass da kein fließender, erfolgreicher Dialog zustande kommen kann.

Statt „Du musst heute Dein Zimmer aufräumen.“ also „Ich will, dass Du heute Dein Zimmer aufräumst.“

Das alleine wird natürlich noch nicht zum Erfolg führen. Wenn Du jedoch die Punkte oben beachtet hast, werdet Ihr so mit großer Wahrscheinlichkeit eine Lösung finden.

Nicht nicht

Um das umzusetzen, brauchst Du erstmal die Klarheit aus Punkt 1 darüber, was Du willst.

„Stell bitte Deine Schuhe ins Regal.“ hat einfach viel mehr Aussicht auf Erfolg als „Schmeiß Deine Schuhe bloß nicht wieder vor die Tür.“

Das ist einfach eine Tatsache beruhend auf der Arbeitsweise unseres Gehirns. Das arbeitet nämlich mit inneren Bildern. Und Schuhe, die nicht vor der Tür liegen, erzeugen kein klares inneres Bild. Beziehen wir jetzt noch ein, dass unsere Kinder vermutlich einige andere Bilder im Kopf haben, die ihnen viel wichtiger sind. Dann wird schnell klar, warum die „nicht“-Variante einfach nicht funktionieren kann.

Auch hier nochmal der Hinweis: Alleine das „nicht“ zu streichen, wird oft nicht genügen. Wenn Du auch die anderen beiden Punkte beachtest, dann stehen die Chancen gut, dass Dein Kind (und auch Dein Partner) ihren Teil zu Ordnung und Sauberkeit im Zuhause beitragen.

Fazit

Der Haushalt ist in vielen (den meisten?) Familien ein Dauerthema, das viel Stress, Streit und Leid auslöst. Dieses Problem lässt sich nicht durch einen Fingerschnips lösen. Wenn Du nur noch darüber sprichst, wenn es auch Aussicht auf Erfolg gibt, das Wort „müssen“ hinter Dir lässt, und sagst, was Du willst (statt was Du nicht willst), wirst Du schon viel erreichen.

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