Mit diesen 13 Sätzen werten wir Mütter uns selbst ab

Sprache ist ein Werkzeug, das wir fast immer verwenden, ohne vorher über unsere Worte nachzudenken. Doch es lohnt sich, manchmal genau hinzuschauen. Es lohnt sich dann, wenn wir in unserem Leben nicht die Zufriedenheit spüren, die wir uns wünschen.

Erfolg, Wert und Anerkennung

Solche Phasen der Unzufriedenheit kennt wohl jede Mutter. Ganz oft hat diese Unzufriedenheit mit dem Wunsch nach mehr Anerkennung zu tun. Wir sehnen uns danach, dass unsere Partner, Freunde und Familienmitglieder sehen, was wir den ganzen Tag leisten – und es uns auch sagen und zeigen.

Nur wir selbst

Ich habe die unbequeme Erfahrung gemacht, dass mir die Anerkennung anderer Menschen nie ausreichend erscheint, solange ich mich und mein Wirken nicht selbst anerkenne. Und damit meine ich aus tiefstem Herzen anerkenne.

Das ist eine große Herausforderung: Kaum eine unserer Fähigkeiten und Leistungen als Mutter, Partnerin und Familienmanagerin ist messbar. Es gibt keine Zahlen und Daten anhand derer wir den Erfolg und Wert bestimmen können – und das in einer Gesellschaft, in der Geld das wichtigste Maß für Erfolg ist. Ein wichtiger Schlüssel zur Zufriedenheit ist also die Anerkennung unseres Wertes und Erfolges durch uns selbst.

Was das mit Sprache zu tun hat

Unsere Sprache ist der Spiegel unserer Gedanken und unseres Unbewussten.

Gleichzeitig ist das was wir sagen von gesellschaftlichen und kulturellen Gewohnheiten beeinflusst.

Beides – der Einfluss unseres Unbewussten und der gesellschaftlicher Gewohnheiten – ist uns im Alltag nicht bewusst. Und doch wirken alle Worte und Sätze, die wir hören und sagen auf unser Inneres.

So können wir durch das bewusste Wandeln unserer Sprache unsere Gedanken und Gefühle in eine bestimmte Richtung lenken – und eben auch in Richtung Anerkennung für uns selbst.

Die Sprache der Anerkennung

Es gibt eine Vielzahl gebräuchlicher Formulierungen, die die Mutterschaft an sich und die Mutter selbst eher abwerten, als dass sie Anerkennung zeigen. Wir sind diese Sätze gewöhnt und wahrscheinlich kannst Du auf den ersten Blick nichts „Schlechtes“ daran erkennen. Doch sie alle wirken auf einer unbewussten Ebene abwertend.

Wir haben es selbst in der Hand, diesen Sätzen die Macht zu nehmen.

Sprache wandeln

Der erste Schritt hin zu einer Sprache der Anerkennung ist, die abwertenden Formulierungen aufzuspüren. Deshalb habe ich in diesem Artikel einige Sätze gesammelt, die ich häufig von (werdenden) Müttern höre (und früher selbst oft verwendet habe). Wenn wir bestimmte Formulierungen und ihre Wirkung erkannt haben, können wir entscheiden, diese hinter uns zu lassen.

13 Sätze und wie wir sie wandeln können

Ich werde jetzt 13 übliche Formulierungen im Zusammenhang mit der Mutterschaft und ihre Wirkung in den Blick rücken. Ich werde Dir außerdem Alternativen anbieten, mit deren Hilfe Du Deinen Sprachgebrauch wandeln kannst.

Noch vor der Geburt

1 „Wir basteln schon eifrig. Mal sehen, wann es klappt.“

Das ist eine übliche Antwort auf die wenig einfühlsame Frage „Und, wann ist es bei Euch soweit?“.

Es ist nur natürlich, dass wir auf eine flapsige Frage eine eben solche Antwort geben. Doch: Keine Frau kann ein Kind basteln. Und „Mal sehen, wann es klappt.“ lässt das Wunder des Empfangens banal erscheinen.

Die Alternative: Auf eine Frage nach unserer Familienplanung könnten wir statt dessen antworten:

„Wir wünschen uns ein Kind und ich hoffe, dass ich bald schwanger werde.“ 

oder auch ganz offen sagen, dass wir darüber nicht reden wollen. „Dazu will ich gerade nichts sagen.“

2 „Ich bin schwanger.“

Auch dieser Satz ist gebräuchlich und gewohnt. Wenn wir damit schlicht unser Umfeld informieren wollen, ist er auch ausreichend. Doch schauen wir uns das Wort „schwanger“ genauer an. Seiner Wortherkunft nach bedeutet es einfach nur „schwer, langsam, träge.“. Wenn wir also freudig die Neuigkeit mit unseren engsten Familienmitgliedern und Freunden teilen, dürfen wir auch sprachlich feiern. 🙂

Die Alternativen: „Ich trage ein Kind unter dem Herzen.“ oder „Ich/wir erwarte/n ein Kind.“ oder „Ich werde Mutter.“ oder „Ich werde ein Baby bekommen.“

3 „Ich kann mir nicht vorstellen, im Krankenhaus/im Geburtshaus zu entbinden/eine Hausgeburt zu machen.“

Derzeit gibt es grundsätzlich verschiedene Ansichten zur Geburt. Die einen feiern die Errungenschaften der Medizin, die anderen wollen zurück zur Natürlichkeit.

Was viele Vertreterinnen beider Seiten gemeinsam haben, ist, dass sie die andere Seite ablehnen, statt ihren persönlichen Weg aus tiefem Herzen anzunehmen. Damit richten wir den Fokus nach außen, auf den anderen Weg. So vergeuden wir Energie, die wir statt dessen in die Wertschätzung unseres eigenen Weges investieren könnten.

Die Alternative: „Ich fühle mich im Krankenhaus/Geburtshaus/Zuhause sicher und geborgen. Dort will ich mein Kind zur Welt bringen.“

Die erste Zeit als Mutter

4 „Ich habe in der Uniklinik/im Geburtshaus/… entbunden.“

Die Geburt eines Kindes ist weit mehr, als die körperliche Trennung, das Lösen der körperlichen Verbindung (entbinden). Mutter und Kind wirken aktiv daran mit und es beginnt etwas ganz Neues und Großartiges.

Die Alternative: „Ich habe mein Kind in der Uniklinik/im Geburtshaus/… geboren.“ oder „Mein Kind kam in der Uniklinik/im Geburtshaus/… zur Welt.“

5 „Ich weiß, dass man … sollte, aber…“

Egal ob es um die Ernährung, das Schlafen, ums Tragen oder Schieben, ums Wickeln, um die Gesundheit oder ein anderes Detail des Lebens eines neugeborenen Kindes geht: Immer gibt es unzählige zum Teil völlig gegenläufige Meinungen.

„Etwas sollen“ kommt von „etwas schuldig sein“. Und wer ist „man“? Und versteckt sich nicht hinter dem „aber“ unser eigenes Bedürfnis, unser Wissen um unsere eigene ganz persönliche Situation oder einfach nur unser Bauchgefühl? Sagen wir doch einfach, was wir wollen, brauchen oder ohnehin schon entschieden haben.

Die Alternative: „Ich will/brauche/werde … „

Zurück in den Alltag

6 „Ich bleibe mindestens 2 Jahre mit meinem Kind daheim.“

Diese Formulierung hat gleich mehrere sprachliche Tücken: Sie ist in der Gegenwartsform formuliert und schafft so das Empfinden, dass die 2 Jahre zuhause genau jetzt schon Realität sind. Das „mindestens“ erhöht den Druck, sich nicht anders entscheiden zu können zusätzlich. Der letzte Teil des Satze löst bei den meisten Menschen das Bild eines Hausmütterchens aus. Wir „hocken“ mit dem Kind daheim. Zudem ist mit keinem Wort die Rede von der Leistung, die eine Mutter erbringt.

Die Alternative: „Ich werde mich vorerst ganz darauf konzentrieren, mein Kind zu begleiten und unserer Familie ein wunderbares Zuhause zu schaffen.“

7 „Ich kann mir nicht vorstellen, längere Zeit nicht zu arbeiten. Da würde mir die Decke auf den Kopf fallen.“

Mit diesem Satz richten wir den Fokus wieder auf das, was wir nicht wollen. Indirekt sprechen wir so gleich eine Rechtfertigung aus: „Weil ich das eine einfach nicht kann, mache ich das andere.“ Ich bin sicher, es gibt kein richtig oder falsch. Deshalb brauchen wir uns auch nicht zu rechtfertigen. Konzentrieren wir uns auf unseren Weg und bleiben achtsam dafür, ob er für uns und unserer Familie auch dauerhaft passt.

Die Alternative: „Ich werde nach… wieder als … arbeiten. Ich freue mich auf die Herausforderung meinen Beruf auszuüben und zugleich für meine Familie da zu sein.“

Das ganz normale Leben

8 „Ich muss…

…mich um die Kinder kümmern, noch putzen, einkaufen, arbeiten.“

Wer bestimmt das? Ganz alleine Du!

Die Alternativen:

„Ich bin für unsere Kinder da. (in Gedanken: weil ich es gerne tue/weil es für sie wichtig ist/…)“

„Ich werde heute Nachmittag putzen. (in Gedanken: weil ich es gerne sauber habe.)“

„Ich werde morgen einkaufen gehen. (in Gedanken: weil ich für mich und meine Familie Nahrungsmittel haben will.)“

„Morgen ist mein Bürotag.“

9 „Ich bin Hausfrau und Mutter.“

Du bist Du. Du hast Deinen Weg für Dich und Deine Familie gewählt. Beschränke Dein Sein nicht auf die Rolle, die Du für einen gewissen Zeitraum angenommen hast.

Die Alternative: „Ich führe ein erfolgreiches Familienunternehmen.“ 😉

10 „Ich bin berufstätige Mutter.“

Du bist Du. Du hast Deinen Weg für Dich und Deine Familie gewählt. Beschränke Dein Sein nicht auf die Rolle, die Du für einen gewissen Zeitraum angenommen hast. 😉

Die Alternative: „Ich arbeite x Stunden in meinem Beruf als… In der restlichen Zeit widme ich mich meiner Familie.“

11 „Ich bin heute mal wieder zu nichts gekommen.“

Damit meinen wir in der Regel, dass wir die Aufgaben, die wir geplant hatten, nicht geschafft haben. Doch wir haben viel anderes geschafft.

Die Alternative: „Heute habe ich einige Aufgaben liegen lassen. Es war mir wichtiger, für meine Kinder da zu sein.“

12 „Mein Mann unterstützt mich, wo er kann.“

Diese Aussage ist durchaus positiv gemeint. Doch schauen wir das Bild, das wir damit malen genauer an: Eine Frau, die alle Verantwortung trägt und alle Arbeit macht. Und ein Mann, der sie dabei stützt. Wir laden uns damit eine große Last auf und nehmen noch dazu unseren Männern die Möglichkeit, im Familienleben eine eigene Rolle zu spielen.

Die Alternative: „Mein Mann und ich sind ein eingespieltes Team.“

Fazit – Erkenne Dich selbst mit Deinen Worten an

Unser Bedürfnis nach Anerkennung können wir nur selbst stillen. Mit einer entsprechenden Sprache, machen wir es uns leichter, zu sehen, was wir leisten.

Lebe eigen-Sinnig und mach es Dir leicht.

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