Wie Dir der Spagat der Mutterschaft leichter gelingt

Jede Mutter kennt ihn: Den Spagat zwischen den unterschiedlichen Herausforderungen des Alltags!

Phasenweise ist er ein Dauerzustand – und dann wird es auch mal so richtig unbequem. Gleichzeitig ist so ein Spagat auch etwas ausgesprochen Sportliches, und bei entsprechendem Training kann er durchaus ästhetisch wirken.

Der Spagat der Mutterschaft

Kennst Du das nicht auch: Wenn Du gut geschlafen hast, die Kinder gut gelaunt sind, die Sonne strahlt und einfach alles läuft, macht es richtig Spaß die zahlreichen Herausforderungen des Mutterseins mit viel Kreativität, Fingerspitzengefühl und beherztem Einsatz zu meistern.

Das kann ganz schnell kippen, wenn Du müde und genervt bist. Dann ist es einfach nur anstrengend und bringt Dich an den Rand der Verzweiflung, ständig einen Spagat zwischen viele Aufgaben schaffen zu müssen.

Als Mütter tun wir gut daran, Strategien zu entwickeln, die uns den Spagat leichter machen. Schließlich befinden wir uns fast ständig in dieser Haltung – und das beginnt schon bevor unser erstes Kind die Welt erblickt:

Spagat schon in der Schwangerschaft

Da ist auf der einen Seite unser Körper, der uns mehr oder weniger deutlich signalisiert, dass wir durchaus etwas mehr Ruhe brauchen als sonst. Dann sind da unsere eigenen Erwartungen und vielleicht auch die unsere Umgebung. Wir sind ja nicht krank, sondern nur schwanger. Da können wir ja erstmal weiter machen, wie bisher. Gerade am Anfang der Schwangerschaft, wenn wir uns optisch noch nicht verändert haben, ist dieser Zwiespalt besonders groß.

Dann kommt eine Phase, in der sich die meisten Schwangeren so wohl fühlen, dass sie besonders viel leisten wollen. Und doch brauchen die riesigen psychischen und physischen Veränderungen Zeit und Aufmerksamkeit. 

Gegen Ende wird der Körper schwer und weich. Alles in uns bereitet sich auf die Geburt vor. Gleichzeitig ist da der Wunsch, vor der „großen Veränderung“ noch möglichst viel zu schaffen. Mit der Geburt änderst sich dann alles – doch der Spagat bleibt:

Spagat im Wochenbett

Schon wenn Du die Überschrift dieses Abschnittes liest, wird Dir sicher klar, dass der Spagat jetzt besonders schmerzhaft und schädlich ist. Und doch bleibt er den meisten von uns nicht erspart:

Auf der einen Seite, wissen wir (hoffentlich alle), dass das Wochenbett einen ganz wichtigen Sinn hat. Unser Körper und unsere Seele haben nur so die Chance, den Kraftakt der Schwangerschaft und Geburt zu verarbeiten und sich auf den Alltag als Mutter vorzubereiten.

Auf der anderen Seite haben wir wohl alle bewundernde Stimmen im Kopf: Sie richten sich an frischgebackene Mütter, die schon kurz nach der Geburt wieder auf den Beinen sind.

1000 Spagate im Alltag

Sobald der Alltag wieder einkehrt, bleibt es nicht mehr bei einem Spagat. Immer und ständig gibt es mindestens zwei Aufgaben die gleichzeitig bearbeitet werden wollen. Fast immer sind da mindestens zwei Menschen, die gerade etwas von uns wollen oder uns brauchen. Dauernd sind in unserem Herzen mindestens zwei Bedürfnisse, die erfüllt werden wollen und in scheinbarem Gegensatz zueinander stehen.

Was also können wir tun, um unsere Muskeln weich und geschmeidig zu machen, damit wir den Spagat der Mutterschaft mit einem Lächeln auf den Lippen schaffen können?

So gelingt der Spagat

Wusstest du, dass unter Narkose jeder anatomisch gesunde Mensch einen Spagat schaffen kann? Es handelt sich also durchaus nicht um körperliche Gegebenheiten wie etwa verkürzte Sehnen, wenn wir keinen Spagat schaffen. Lediglich unsere Muskulatur, die wir nicht ausreichend locker lassen können, hindert uns daran.

Und so ähnlich ist es mit dem Spagat der Mutterschaft auch. An einem Tag, an dem wir locker und gelassen sind, an dem es uns gut geht, gelingt es uns meist ganz leicht, viele Aufgaben gleichzeitig zu schaffen. Doch sobald sich irgendetwas in uns verkrampft, ist der Spagat unangenehm, schmerzhaft oder sogar unmöglich.

Mit den folgenden Anregungen kannst Du es Dir leichter machen.

Nur an einem Ort zugleich

Das Gefühl uns ständig im Spagat zu befinden, kommt einzig und allein daher, dass wir unseren Fokus auf mehr als eine Sache zum gleichen Zeitpunkt richten:

Verschiedene Tätigkeiten, verschiedene Gedanken, verschiedene Dinge, verschiedene Situationen, verschiedene Menschen. Eine wunderbare Übung für einen klaren Fokus und zugleich für eine klare wohltuende Sprache ist die Folgende:

Benenne, was ist. Wähle dafür eine Situation, in der Du alleine bist und eine einfache Tätigkeit ausführst. Sprich nun in kurzen Hauptsätzen aus, was Du wahrnimmst.

Das kann sich dann zum Beispiel so anhören: „Ich setzte den Blinker nach links. Ich trete auf die Kupplung. Ich schalte einen Gang runter. Ich lenke um die Kurve.“ und so weiter.

Mit dieser Übung zentrierst Du Dich, wirst ruhiger und klarer. Wenn Du sie für mindestens zwei Wochen täglich ein bis zweimal für einige Minuten durchführst, wirst Du sicher einen Effekt auf Deinen Alltag bemerken.

Gönne Dir Zeit, Dich zu besinnen

Das Wort Spagat kommt von Spalten. Gönnen wir uns regelmäßig einige Minuten, um uns wieder mit uns selbst zu einigen – also die innere Spaltung zu heilen.

Dafür braucht es nicht gleich ein komplettes Meditationswochenende. Es genügt schon, wenn Du Dir angewöhnst, zwischen Deinen Sätzen größere Pausen zu machen. Diese kannst Du dann für eine kleine Besinnungspause nutzen. Die gerade angesprochene Übung, hilft dabei sehr.

Außerdem kann Dir der folgende Gedanke gute Dienste leisten:

Wann immer wir sprechen, ist es unser Ziel eine Information an einen Mitmenschen zu zu überbringen. Unser Gehirn arbeitet mit Bildern. Eine Information kommt dann erfolgreich an, wenn beim Empfänger ein klares Bild entsteht. Dieses klare Bild kann natürlich nur dann entstehen, wenn bei Dir als Sender ein klares Bild vorhanden ist.

Deshalb gönne Dir vor jedem Satz einige Augenblicke dafür, ein klares Bild vor Deinem inneren Auge zu sehen. Du wirst erstaunt sein, wie viel zentrierter und klarer Du Dich damit fühlen wirst. Das Gefühl des Gespalten-Seins wird nachlassen.

Halte Deine Gegenwart frei von Vergangenheit und Zukunft

Eine weitere Art des Spagat hat eine zeitliche Dimension: Wir befinden uns körperlich in der Gegenwart. Gedanklich befassen wir uns jedoch oft mit der Vergangenheit und noch häufiger mit der Zukunft. Kein Wunder, dass wir uns auch im Bezug darauf gespalten fühlen – als ob wir einen riesigen Spagat ausführen müssten.

Es hat natürlich seinen Wert, dass wir uns auch mit Vergangenheit und Zukunft auseinandersetzen können.

Es gibt einen ganz einfachen sprachlichen Trick, mit dem wir diese Fähigkeit nutzen können, ohne uns innerlich zu zerreißen:

Nutze die grammatikalisch korrekten Zeitformen.

Ich zeige Dir das anhand von zwei Beispielen:

1. Vergangenheit:

„Heute Nachmittag haben sich die Kinder wieder dauernd gestritten. Außerdem hat dauernd das Telefon geklingelt. Ich habe mich vielleicht gestresst gefühlt.“

Mit dieser Variante der Erzählung, befinde ich mich gefühlsmäßig in der Vergangenheit. Und schon ist der Spagat wieder schmerzlich spürbar.

Nutze ich dagegen folgende Variante der Vergangenheit, kann ich mich gefühlsmäßig viel leichter von der Situation distanzieren.

„Heute Nachmittag stritten die Kinder dauernd. Außerdem klingelte pausenlos das Telefon. Ich fühlte mich vielleicht gestresst.“

Den Unterschied wirst Du vermutlich nicht gleich beim Lesen bemerken. Lies beide Varianten nochmal (halb)laut. Am besten je zweimal und spüre, was sie in Dir auslösen. Merkst Du es jetzt?

2. Zukunft:

„Heute Nachmittag gehe ich einkaufen.“ 

Es ist üblich auf diese Art – in der Gegenwartsform – von der Zukunft zu sprechen. Nimm den Unterschied zu folgendem Satz wahr:

„Heute Nachmittag werde ich einkaufen gehen.“

Erspüre auch hier den Unterschied, indem Du beide Varianten laut liest.

Benenne klar, was Du tust

Der vierte und letzte Spagat-Erleichterungs-Tipp, den ich für Dich habe, bezieht sich auf die alltägliche Kommunikation:

Jede Mutter kennt es zu Genüge, dass sie gerade etwas tut, und jemand anderes etwas von ihr will.

Oft antworten wir in solch einer Situation entweder gedankenverloren und abwehrend oder wir unterbrechen unsere Tätigkeit, um zu helfen.

In beiden Fällen fühlen wir uns innerlich hin und hergerissen.

Hier kannst Du wunderbar entgegenwirken, indem Du klar benennst, was Du gerade tust. (Erinnere Dich hierbei an die Übungen aus dem ersten Tipp.)

Beispiel: Mama steht in der Küche und bereitet das Abendessen zu. Kind stürmt in die Küche und ruft: „Mama, schau mal was ich gemalt habe.“ Statt während des Rührens einen flüchtigen Blick auf das Bild zu werfen, sagt Mama: „Ich würze gerade unsere Soße für das Abendessen. Ich werde mir Dein Bild ansehen, sobald ich damit fertig bin.

Fazit – Sprachliche Klarheit macht den Spagat weich und geschmeidig.

Dass der Spagat der Mutterschaft oft so schmerzvoll und erzwungen erscheint, statt elegant und geschmeidig, liegt an unserer inneren Zerstreutheit und Unklarheit.

Unsere Sprache leistet uns wunderbare Dienste dabei, unsere Mitte zu finden und klarer zu werden:

  1. Zentriere Dich, indem Du benennst, was Du tust.
  2. Gönne Dir Pausen zwischen Deinen Sätzen, um Dich zu besinnen.
  3. Nutze die korrekten Zeitformen, um Deine Gegenwart frei zu halten von Vergangenheit und Zukunft.
  4. Strukturiere Dein Tun, indem Du es Deinen Mitmenschen gegenüber klar benennst.

Dann wird es Dir gelingen, den Spagat der Mutterschaft weich, leicht und voller Freude zu meistern.

Lebe eigen-Sinnig!

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